Einführung
Opel war ja in den Fünfzigern berühmt berüchtigt dafür, statt neuer Modelle des Olympia lieber regelmäßig und in kurzen Abständen Faceliftings desselben anzubieten.
Mein Plan ist jetzt ganz einfach und schnell erklärt: Ich werde digital die drei Lieferwagen der Jahre 1953, 1954 und 1956 auf der Basis des 1953er Caravan von Schuco bauen und im Rahmen einer zeittypischen Anzeige in eine Fabrikhalle stellen.
Mit Erscheinen der Opel Collection von Eaglemoss sind seit einiger Zeit nun auch Vertreter der Jahrgänge 1954 (als Cabriolet-Limousine) und 1956 (als Limousine) erschienen. Vom 1953er Olympia gibt es allerdings nur ein Modell von Eligor/Leader – der L-53 –, welches heute nicht mehr ganz zeitgemäß erscheint.
Hinweis: Die hier gezeigten Modellautos des fertigen Bildes existieren nicht in meiner realen (Vitrinen-) Welt, sondern sind ausschließlich digital erschaffene Modelle.
Das Bild
Die Modellfotos
Ein erster Blick auf die beteiligten Modelle offenbart, dass das wohl ohne sehr große Anpassungsarbeiten möglich sein dürfte, da alle – zumindest bis zur A-Säule – zum Glück ziemlich ähnliche Abmessungen und Proportionen haben. Das ist bei verschiedenen Modellherstellern gleicher Modelle nicht immer selbstverständlich. Um die Modelle einfacher bearbeiten zu können, werde ich sie jeweils einzeln fotografieren – auch wenn sie später als Gruppe zusammenstehen werden.
Also: Einen der Kater aus dem Lichtzelt vertreiben und selbiges von den Fusseln befreien. Danach das erste Modell hinstellen und fotografieren. Dann Modellwechsel und… Halt! Da die Modelle später exakt an- und ineinander montiert werden sollen, müssen sie auch unter identischen Blickwinkeln und Entfernungen fotografiert werden. Ich behelfe mir mit einem Lineal, welches ich an jedes Modell anlege, damit alle im gleichen Winkel und mit der Vorderachse an der gleichen Stelle im Lichtzelt stehen. So funktioniert es, die Resultate sehen dann so aus (Wie immer vergrößert ein Klick das Bild):
Das erste Grundmodell
Als erstes muss aus dem Schuco CarAVan ein L-53 gemacht werden. Das geht relativ schnell: Die hinteren Scheiben werden verblecht (Lüftungsschlitze darin nicht vergessen!) und der restliche sichtbare Innenraum muss dazu natürlich auch entsprechend verdunkelt werden.
Anschließend bekommt der Wagen für alle lackierten Flächen eine graue Farbe und auch gleich noch eine entsprechende Werbebeschriftung an der Seite. Damit habe ich schon das erste Modell fast fertig gestellt (bis auf die Farbe) und kann es als Basis für den 1954er und den 1956er Umbau verwenden. Na gut – freistellen muss ich es noch. Nebenstehend mal ein Bild vom Arbeitsstand.
Die Montagen
Und jetzt die Facelift-Varianten
Ab jetzt wird es etwas kniffelig. Auf den grauen L-53 müssen nun nacheinander die Frontpartien der beiden anderen Modelle aufgebracht und mit minimalen Bearbeitungen wie Skalierung, Verzerrung und Übergangsmalereien angepasst werden. Da ist es durchaus hilfreich, wenn die „bunten“ Frontteile auf dem Grau vom L-53 zu Liegen kommen – so sehe ich schneller noch unpassende Übergänge. Beim späteren L-54 ist gut zu sehen, wie unterschiedlich die Wölbungen von Motorhaube und Kotflügel zwischen Schuco und Ixo ausfallen Die beiden folgenden Bilder zeigen diese Phasen ganz gut. Aus optischen Gründen ist hier der L-53 jeweils teiltransparent abgebildet. Und Achtung: Von der 56er Limousine sollte man die Weißwandreifen nicht mit verwenden. Sobald ich mit den beiden Modellen fertig bin werden sie auch grau gemacht und dann komplett freigestellt (soweit noch Reste vom ursprünglichen Hintergrund vorhanden sind).
Das Gruppenbild
… ist schnell erledigt: Da alle drei fertigen Lieferwagen am Ende sauber freigestellt sind, lassen sie sich gut nebeneinander aufstellen. Eine fein abgestufte Skalierung sorgt für den richtigen perspektivischen Eindruck. Bevor ich sie allerdings nebeneinander parke, lackiere ich sie in Wunschfarbe – ein Arbeitsschritt, den ich bei den drei Transportern und beim Mokka X auch schon durchgeführt hatte. Nebenstehend eine (später farblich wieder verworfene) Gruppenaufnahme.
Und die Kulisse?
Ja, darum habe ich mich noch nicht gekümmert, ich hatte aber schon vorher in meinem Archiv ein Bild einer leeren Fabrikhalle gefunden, welches ich einige Jahre zuvor bei einem Kunden machen konnte. Dieses Bild nutze ich jetzt – allerdings erst, nachdem ich es entsprechend umgearbeitet habe: Beschnitt, Spiegeln, Farbe gewaltig reduzieren und im oberen Teil mächtig Dunst oder Staub im Gegenlicht. Die folgenden Bilder vermitteln davon einen ganz brauchbaren Eindruck.
Dann endlich kann ich die drei Lieferwagen (dieses Mal in der richtigen Farbgebung) in der Halle parken und noch ein wenig Schatten auf den Boden malen. Nachdem das alles passt, muss nur noch im oberen Teil der zeitgenössische Reklamespruch in passender Typografie angebracht werden (s. a. Kapitän P 2,6 Coupé von Autenrieth). Fertig – Resultat siehe oben.
Fazit: War etwas aufwändig, hat sich aber gelohnt. Lieber wären mir die Modelle aber im Original.