Veränderung eines Lieferwagens in einen Kombi
Vorbild | Opel Olympia 1951 Kombi (Miesen) |
Basismodell | Opel Olympia 1951 Kastenwagen, beige, #65 aus der Opel Collection von Eaglemoss (2 Stück) |
Zeitraum | 17.05.2021–23.05.2021 |
Mit dem 1951er Olympia setzte Opel die Vorkriegsversion des ab 1948 wieder gebauten Opel Olympia in einer modifizierten Version erfolgreich fort. Den Wagen gab es ab Werk als Limousine, als Cabrio-Limousine und als Kastenwagen für gewerbliche Zwecke. Wer in einem solchen Wagen mehr zusätzliche Personen als nur einen Beifahrer transportieren wollte, der musste sich den Wagen zu einem Kombi umbauen lassen. Anbieter wie beispielsweise Miesen aus Bonn und andere öffneten dazu die hinteren verblechten Seitenwände und passten dort pro Seite zwei Fenster ein – ebenso wurde die rückwärtige Tür mit einem Fester versehen. Eine zweite Sitzreihe wurde auch verbaut, es gab sogar Versionen, die über drei Sitzreihen verfügten, die dritte Sitzreihe ließ die Passagiere dann entgegen der Fahrtrichtung nach hinten blicken.
Mit Erscheinen des Lieferwagens von Ixo im Rahmen der Opel-Collection steht ein adäquates Modell für Umbauten zur Verfügung. (Ein Modell des Kastenwagens von MK Models liegt als Bausatz seit Mai 2002 zwar ungebaut bei mir herum, das Modell von Ixo ist aber ungleich besser detailliert.) Um den Kombi detailgenauer umbauen zu können, habe ich mir zwei Grundmodelle besorgt, damit ich auch die fehlende zweite Sitzreihe möglichst original einbauen kann.
Wenn man sich Vorbildfotos von ursprünglichen und heute noch existierenden damaligen Umbauten ansieht, dann fällt auf, dass die Breite der B- und C-Säulen voneinander abweicht, auch ist die Höhe der nachträglich verbauten Seitenfenster unterschiedlich – von Unterschieden beim applizierten Chromschmuck gar nicht erst zu reden. Das gibt Freiheiten beim Umbau – fangen wir also mit dem Zerlegen an…
Erste Überraschung: Die vordere Schraube, die Bodenplatte und Karosserie zusammenhält ist völlig verklebt und lässt sich nur mit Gewalt lösen. Zweite Überraschung: Die vorderen Kotflügel sind mit der Bodenplatte fest vergossen. Dritte Überraschung: Das Gewinde zur Aufnahme der hinteren Schraube für Bodenplatte und Karosserie reicht vom Dach bis runter zur Bodenplatte – ganz toll, wenn dann später innen unmittelbar vor dem zu öffnenden Heckfenster ein massives Metallrohr senkrecht herunterragt. Das heißt also, dass nicht nur die Fensteröffnungen in die Seiten gefräst werden müssen, sondern innen muss auf engstem Raum auch noch das Rohr mit dem Gewinde weggeflext werden. Praktischerweise fliegt mir bei Ansetzen an die Karosserie gleich der erste Fräskopf in Stücken um die Ohren, die Laubsäge mit Metallsägeblatt kann ich hier nicht einsetzen, also Bohrloch an Bohrloch setzen und dann Nachfeilen wie blöde… Das Resultat überzeugt nicht, also alles wieder mit 2K-Spachtel verschließen und dann die Öffnungen aus dem Spachtel herausmodellieren – das klappt und sieht deutlich besser aus.
Dann Grundieren, nachschleifen und nachgrundieren. Parallel dazu wird aus dem zweiten Spenderfahrzeug die Sitzbank entwendet und mittels Zuschleifen passend für den sich nach hinten verjüngenden Innenraumes des Empfängermodells gemacht. Hierbei müssen auch die Aussparungen für die hinteren Radkästen erzeugt werden. Während der Trockenphasen der zweifarbigen Lackierung der Karosserie können die Innenausstattung und auch die Felgen lackiert werden. Für die Karosserie habe ich mich für ein pastelliges grün-blau und weiß entschieden, die ursprünglich beige lackierten Felgen wurden schwarz und bekamen verchromte Radkappen. Den Kühlergrill schwärzte ich neu ein und verchromte lediglich dessen Rippen. Nach der Detailbemalung der Karosserie und ihrer Versiegelung mit Klarlack beginnt dann der Zusammenbau. Als Zusatz müssen dann natürlich auch von innen noch die gesamten Fensterscheiben ab der B-Säule ergänzt und neu angebracht werden.
Anschließend noch Kennzeichen aus der Britischen Besatzungszone an dem Fahrzeug anbringen und ab damit vor die Kamera.